Was braucht man überhaupt für eine automatisierte Kommunikation?
Zuallererst einmal viele Daten. Auf Basis dieser Daten kann die Maschine Texte schreiben, die vom Texten von Journalisten nicht mehr zu unterscheiden sind.
Gibt es tatsächlich keine Unterschiede?
Sprachliche Qualität kann der Roboter voll nachahmen. Unterschiede gibt es darin, was darum herum zum Ausdruck gebracht werden kann. Der Roboter kann nur das sagen, was er an Daten hat. Ein Mensch kann darüber hinausgehen. Die Maschine gibt nur den Wortlaut wieder, der Journalist kann zusätzlich einordnen. Und das ist im Journalismus auch das Wichtige, dass man nicht nur die Fakten nennt, sondern auch einordnet.
Denken Sie Maschinen sind in der Zukunft dazu fähig Emotionen zu erfassen?
Der Journalist behält die Domäne des Einordnens noch lange. Die Maschinen können erst zur Einordnung des Themas beitragen, wenn mehr Daten erfasst werden. Zum Beispiel ist es dann durch den Scann von den Gesichtern möglich, Emotionen zu erfassen.
Die Schwäche von KI ist dabei, dass sich jeder sehr auf seinen Bereich beschränkt: Textgenerierer können gut Texte generieren und Bilderkenner können gut Bilder erkennen, aber das Zusammenfügen fehlt noch. Denkbar ist eine Zusammenarbeit in Zukunft, aber ob das gewollt ist – keine Ahnung.
Was ist der Mehrwert von automatisierten Texten für den Journalismus?
Die Frage ist, wie setze ich es ein. Deshalb ist auch die Bedrohungslage der Journalisten so gering. Die Frage muss sein, wozu nutze ich automatische Texte. Nämlich für Dinge, die man mit normalen Ressourcen nicht schafft. Zum Beispiel wenn man als Regionalzeitung sagt, ich schreibe zu jeder Fußballliga einen Text.
Ziel ist es nicht den Menschen zu ersetzen, sondern ihn zu unterstützen. Die Maschine kann das WAS generieren und der Journalist das WARUM. Bisher ist es jedoch eher so, dass die Maschine nur das übernimmt, was der Mensch nicht kann: Der Mensch macht also weiter wie gehabt und man nutzt die Automatisierung um neue Modelle zu schaffen, neue journalistische Angebote.